Demo-Coolspot Floridsdorf (Schlingermarkt)

Drei technische Bäume bilden das Herz des Coolspots am Floridsdorfer Schlingermarkt . Dabei handelt es sich um  Holzstrukturen mit speziellen Textilien, Kletterpflanzen und Nebeldüsen ausgestattet, welche gemeinsam mit drei „echten“ Bäumen für Kühlung und Schatten am Schlingermarkt sorgen. Die großen Pflanztröge wurden mit einer ökologisch wertvollen Gräser- Kräuter und Staudenmischung bepflanzt, die neben den menschlichen Besucherinnen und Besuchern auch Insekten erfreut. Bequeme Sitzbänke aus Holz laden zum Aufenthalt ein, auch ein Trinkbrunnen wurde installiert. 

 

Coolspot am Schlingermarkt (2020)

Coolspot Floridsdorf
Coolspot Floridsdorf

Der Coolspot im Detail

 

Struktur

 

Die Grundstruktur der technischen Bäume besteht aus leimgebundenem Lärchenhölzern. Überall dort, wo aufgrund der Statik oder der Feuchtigkeit kein Holz nutzbar war, kommt verzinkter Stahl zum Einsatz. Auch die Pflanztröge und Sitzbänke bestehen weitestgehend aus Lärchenholz, im Inneren der Tröge sorgt eine Folie für Dichtigkeit und Resistenz gegen Feuchte.

Der Einsatz von Holz anstelle von Beton oder Aluminium spart Co2 und sorgt für ein natürliches Erscheinungsbild am sonst an Wochentagen eher grauen Landparteienplatz.

 

Blühfreudige Pflanzenmischung

 

Bei der Pflanzenauswahl kommen vor allem traditionelle und heimische Arten wie Frauenmantel, Schafgarbe, Akelei und Margerite zum Einsatz. Als Vorbild diente uns hier der klassische Bauerngarten mit seinen robusten und blühfreudigen sowie pflegeleichten Stauden. Ebenso wurde auf Insektenfreundlichkeit und einen schönen Winteraspekt geachtet.

 

Das Spektrum der Kletterpflanzen umfasst unter Anderem Kiwi, verschiedene Clematis-Arten und Wilden Wein. 

 

Hochdrucknebel sorgt für Kühlung an heißen Tagen 

 

In der Holzstruktur sind Nebeldüsen integriert, diese werden mit einer Hochdruckpumpe betrieben. Die Pumpe erzeugt feinsten Nebel aus Trinkwasser, welches mittels Hochdruck von bis zu 100 bar zerstäubt wird. Die Hochdruckpumpen können in der Drehzahl, und damit bezüglich Druck und Fördermenge, gesteuert werden. Durch diese Technik wird der Wasserverbrauch stark reduziert und ein Feuchtigkeitsgefühl wird vermieden. Bei 70 bar entstehen dabei Wasserpartikel in der Größe von nur 5 Mikrometern, wodurch es zu einer nahezu sofortigen Verdampfung kommt. Dieser Prozess entzieht der Luft Wärme, die Umgebungstemperatur sinkt. Dieser Vorgang ist mit der Transpiration von Pflanzen oder auch dem menschlichen Schwitzen vergleichbar und stellt eine sehr effiziente, Energie-  und Wassersparende Art der Kühlung dar.

 

Die Verdunstungsleistung einer Nebeldüse liegt bei rund einem Liter pro Stunden. Somit werden an einem sehr heißen Sommertag rund 10 Liter Wasser pro Stunden, bzw. 120 Liter am Tag verdunstet. Aufgrund der sehr feinen Wasserpartikel und der daraus resultierenden großen Oberfläche stellt sich trotz des sehr geringen Wasserbedarfs eine beachtliche Kühlung ein. 

 

Durch sensorgestützte Steuerung inkl. Bewegungserkennung, Temperatur- und Luftfeuchtesensoren kann die Verdunstungsleistung im Coolspot an die Witterung und an die Personen im Coolspot angepasst werden. Das spart Energie und Wasser. 

 

Substrat

 

Ein speziell entwickeltes Trogsubstrat sorgt für gute Nährstoffversorgung und Wasserspeicherung, um ein bestmögliches Pflanzenwachstum zu gewährleisten. Bei der Mischung wurde auf die Reduktion der grauen Energie geachtet. 

 Im Bereich der Bäume kommt ein großporiges, grobes Substrat zum Einsatz, ähnlich dem Konzept des Structural Soil.  

 

Beschattung

 

Ein brandhemmendes, beschattendes Textil wurde mit Hilfe einer CNC Fräse perforiert, um eine dem Standort angepasste Schattensituation herzustellen.

Über die Jahre sollen die Kletterpflanzen die beschattende Funktion des Textils teilweise übernehmen. Je nach Wüchsigkeit und Schattenwirkung können bei Bedarf einzelne Textilteile entnommen werden, um ein ungehindertes Wachstum zu ermöglichen.

 

Entwurf Coolspot 

Weitere Informationen zum Standort Floridsdorfer Markt (Schlingermarkt), 1210 Wien

Der Schlingermarkt, auch bekannt als Floridsdorfer Markt, trägt seinen Namen aufgrund des den Platz einfassenden Gemeindebaus „Schlingerhof“. Als letzter ständiger Markt in den Bezirken Floridsdorf und Donaustadt ist er der erste Wiener Markt mit einem Leitbild, welches im November 2018 entsprechend der im Oktober 2018 in Kraft tretenden Novellierung der Wiener Marktordnung herausgegeben wurde. Mit dem Leitbild wird die Rolle von öffentlichen Räumen als Kommunikationsort in Städten wie auch die Rolle der Nahversorgung und lokalen Lebensmittelproduktion im urbanen Raum aufgearbeitet.

 

750 Meter entfernt von der S- und U-Bahnstation Floridsdorf (Richtung Norden) liegt der Schlingermarkt in einem der ältesten Siedlungsbereiche des Bezirks. Der unmittelbar angrenzenden Brünner Straße folgen stadtauswärts großflächige Industrie- und Gewerbegebiete und Siedlungserweiterungsgebiete der Nachkriegszeit (Großjedlersdorf, Leopoldau). 

 

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